Über ein Jahr, nachdem ich nicht mehr so ganz offizieller Teil dieses Promotionsprogrammes bin, haben einige der Menschen, mit denen ich dort zusammengearbeitet habe, einen Sammelband mit dem selben Namen herausgebracht: »Gestalten der Zukunft«.
Ich habe für den Band einen Text geschrieben, in dem ich versucht habe, einen der vielen Umwege, die ich zwar für meine Diss gemacht habe, die aber vorraussichtlich nicht direkt darin diskutiert werden, niederzuschreiben: Die Frage der Zeitlichkeit und der Ideologien des Fortschritts. Und so fange ich bei der UNIX Epoche an, schreibe über die »Katastrophe« und lande bei den Maschinenstürmer*innen.
Ein Abstract ist zwar keine besonders schöne Textsorte, aber manchmal zumindest praktisch:
Technologischer Fortschritt wird gerne als unaufhaltsam bezeichnet: Alle Technologien würden immer effizienter und jede Innovation sei gut. Die Behauptung dieser Unausweichlichkeit soll jede Kritik am kapitalistischen Projekt der Durchsetzung bestimmter Technologien und der darin eingebetteten Interessen verunmöglichen. Darin stecken technologische und historische Determinismen, die die Entpolitisierung gesellschaftlicher Transformationsprozesse vorantreiben. Dieser Beitrag zeichnet eine Linie von historischen Determinismen zu den Ideologien des Silicon Valley, die das Projekt der Entpolitisierung der Gegenwart verfolgen. Dagegen schlägt der Text eine geschichtsphilosophisch informierte, neoluddistische Position vor, die Technologie als von politischen Interessen durchzogen versteht, und die deterministische Fortschrittsideologien als Stabilisierung der Katastrophe der Gegenwart ablehnt.
Der ganze Sammelband ist als Open Access verfügbar, als gehts hier zum 📄 PDF meines Beitrags »Hauptsache nicht Jetzt: Historische und technologische Determinismen in den Ideologien des Fortschritts«.
